Die größten Städte Deutschlands - Wachstum ohne Ende?

Die größten Städte Deutschlands - Wachstum ohne Ende?

Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt - na, hättest du sie zusammengekriegt, die fünf größten Städte Deutschlands? Sei ehrlich, du musstest zumindest etwas nachdenken, um auf alle fünf in der richtigen Reihenfolge zu kommen. Doch warum das Ganze überhaupt? Was unterscheidet diese fünf Städte denn überhaupt von anderen Großstädten? Was macht sie aus? Was wird zukünftig aus ihnen?

Im Vergleich zu Ländern wie Frankreich, die monozentral organisiert sind, hat Deutschland im Prinzip nicht eine, sondern mehrere Hauptstädte. Während sich in Frankreich nicht nur das Straßennetz und die Infrastruktur, sondern zudem jegliche Kunst und Kultur auf Paris zentriert, hat man Deutschland noch längst nicht besichtigt, wenn man lediglich Berlin gesehen hat. Es sind jene fünf Städte, die jede für sich ein Zentrum ihres jeweiligen Bundeslandes oder ihrer Region darstellt und die zusammen das soziokulturelle und sozioökonomische Zentrum der Bundesrepublik bilden. Will man zum Beispiel an einer angesehenen Universität studieren, so muss man nicht zwangsweise nach Berlin, sondern hat eine vielfältige Auswahl an Eliteuniversitäten, die quer über das Land verteilt sind (im Übrigen nicht nur in den fünf größten Metropolen).

Was macht die Metropolen so besonders?

Was ist der Unterschied zwischen den fünf größten Städten Deutschlands und anderen Großstädten wie zum Beispiel Bremen, Dortmund oder Stuttgart? Nun, auf den ersten Blick scheint der Unterschied gar nicht so groß - bis auf die Tatsache, dass die fünf größten Städte nun mal ein wenig größer sind (zumindest von der Einwohneranzahl her). Schaut man es sich jedoch genauer an, so lässt sich durchaus ein bemerkenswerter Unterschied, geradezu eine Trennlinie zwischen den Metropolen und den Großstädten Deutschlands ziehen: während die Großstädte zwar eine hohe Einwohneranzahl haben und die meisten von ihnen auch wachsen, schießen die Einwohner- und Wachstumszahlen der deutschen Metropolen geradezu in die Höhe. Scheinbar alles wandert in die großen fünf Städte des Landes. Jedes Unternehmen möchte dort seinen Sitz, jeder Student seinen Studienplatz haben. Die fünf größten Städte Deutschlands bestechen nicht nur durch ihre zahlreichen und sehr bekannten Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor in Berlin, den Michel in Hamburg, die Münchner Frauenkirche, den Kölner Dom oder den Frankfurter Römer, sondern haben weit mehr Vorzüge gegenüber anderen Großstädten. So zeichnen sich zum Beispiel Hamburg und München durch ihre hervorragende geografische Lage aus. Während die Hansestadt Hamburg als nördlichste Großstadt Deutschlands durch Ihren einmaligen Hafen über eine optimale Seeanbindung verfügt, bildet München mit seiner schnellen Autobahnanbindung in Richtung Österreich und Italien das Tor zum Süden. Frankfurt dagegen ragt nicht nur durch seine zahlreichen Wolkenkratzer unter den vier anderen Metropolen hervor, sondern ist mit seinem Börsensitz, sowie der Beherbergung diverser deutscher Großbanken das Zentrum des deutschen Finanzwesens und der Geldströme. Berlin bleibt - was Lage und Finanzen angeht - zwar scheinbar ein wenig hinter den anderen zurück, besticht aber vor allem dadurch, dass es durch seine enorme Größe nicht nur offiziell ein eigenes Bundesland geschaffen, sondern sich seine eigene Metropolregion gebaut hat.

Wie geht es weiter?

Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Menschen nicht nur in Strömen in die deutschen Metropolen ziehen, weil Ihnen die Stadt an sich oder ihre Lage so gut gefällt. Häufig spielen ganz rationale, vernünftige Gründe eine bedeutende Rolle: so gibt es in den großen Metropolen eine weit größere Auswahl an Arbeitsplätzen, als in gewöhnlichen Groß- oder gar Kleinstädten. So mag man nun vielleicht denken, dass sich bei aktuell hervorragender Konjunkturlage überall in der Republik vergleichsweise einfach ein Arbeitsplatz finden lasse, doch geht es einem Großteil der Bevölkerung in einer mittlerweile solch individualisierten Welt, die wir heutzutage vorfinden nicht mehr darum, überhaupt irgendeine Anstellung zu bekommen, sondern eine, die ihren Fähigkeiten, Talenten und Interessen so gut wie möglich entspricht. Jedoch ist Individualisierung bei weitem nicht die einzige Ursache der Urbanisierung, die wir in den letzten Jahren in und um deutsche Metropolen beobachten können: auch die Digitalisierung, trägt ihren Teil dazu bei, dass Menschen lieber und besser in großen Städten leben, als in Kleinstädten oder auf dem Land. So sind in der Bundesrepublik dadurch, dass der Breitbandausbau so langsam voranschreitet wie in kaum einem anderen Industrieland einige - vor allem ländliche - Regionen scheinbar von der modernen Landkarte verschwunden. Wie sollen die Leute im tiefsten Sauerland oder im Schwarzwald eine Arbeit in ihrem Heimatort finden, wenn dort auf der einen Seite durch die Digitalisierung Jobs wegfallen, sie aber auf der anderen Seite - ganz im Gegensatz zu den Metropolen - nicht hinzukommen, sondern aufgrund verfehlten politischen Handelns ganze Landstriche Funklöcher bleiben. Wie ist deine Meinung dazu? Tut die zunehmende Urbanisierung der fünf größten Städte Deutschlands dem Land gut und sollte sie weitere vorangetrieben werden? Oder überfüllt sie unsere Städte und muss gebremst werden? Schreib uns gerne, wir freuen uns auf Kommentare und Diskussionsbeiträge.

Autor: CRITICITY
Bildquelle: 12019 | pixabay.com

 

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